Zum dritten mal auf Null gestellt! 
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\r\nAuf der Schottertour in Italien hat sich der Kilometerzähler, in der Nähe von Bormio den zum dritten Mal "genullt". Klar das ich dies wie schon früher gefeiert habe. Mit einer Flasche Prosecco hab ich meinen zuverlässigen Begleiter geduscht und einen grossen Schluck getrunken auch wenn’s um 9Uhr morgens war. Das erste mal den Zähler zurückgesetzt hab ich 1989 bei einer TOC-Ausfahrt, paar Jahre später war es dann schon zum zweiten mal bei einer Abendausfahrt im Schwarzwald. \r\nVor 25Jahren hab ich sie neu gekauft und damit den idealen Reisebegleiter gefunden. \r\n

\r\n\r\nIn all der Zeit hab ich nur zwei grössere Pannen gehabt: einmal ist die Alternatorspule durchgebrannt auf einer Autobahn in Nordengland und paar Jahre später ist mir ein Gabelholm gebrochen auf einer Urwaldpiste in Kamerun. Dabei bin ich auch noch in das einzige Schlammloch auf 300m gefallen. Kleiner Pannen gab‘s dagegen viele, so ist mir zum Beispiel schon zweimal der Kickstarter abgebrochen und die unzähligen Plattfüsse hab ich gar nicht erst gezählt!

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\r\n\r\nDiese Ténéré ist nunmehr seit 25Jahren mein zuverlässiger Begleiter und der Wüstentöff überhaupt. Habe zwar daneben noch andere Töffs gehabt, aber keiner ist mir so an’s Herz gewachsen wie der alte Bock.

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Eine kleine Hommage:\r\n\r\n
TÉNÉRÉ heisst losfahren und entdecken!\r\n\r\nDie Ténéré ist zum Reisen gebaut. Vom Laden möchte sie am liebsten sofort dorthin wo ihr Name herkommt. Dabei überwindet sie müheloss alle Berge und lässt eine tagelange Anreise in ferne Länder zum Genuss werden. Kein Schlammloch oder Wellblechpiste kann sie aufhalten. Der urige Motor liefert in tiefen Drehzahlen ein so grosses Drehmoment, das sie mühelos die steilsten Hänge raufklettern lässt wie eine Bergziege. Dabei ist sie so leicht, das man auch schwierigen Strecken locker meistert. Hat man mal eine Panne benötigt man nur wenig Ersatzteile und Werkzeug und schon geht‘s wieder weiter.\r\n\r\n
und heute?\r\nHeute aber leben wir im 21. Jahrhundert und nicht mehr in den Achtzigern. Die grossen Einzylinder sind am aussterben, im Rallye Sport ist schon ein kleinerer Hubraum schnell genug und die Masse der “Enduros“ sind heute grossvolumige Zweizylinder. Dies werden aber weniger als Enduro eingesetzt, nein sie ersetzten vielmehr die normale Tourenmaschine. Hatte man früher eine R80 oder FJ1200, fährt man heute ein GS1200 oder ST1200. Nach Afrika fährt damit aber fast niemand mehr. Die Sahara ist in weiten Teilen zu unsicher geworden. Dafür macht man sich mit vollgepackten Alukoffern auf eine Stollenreifen-Tour ins Nachbarland. Das fehlende Abenteuer wird in Form von mächtigen Stürzbügeln angeschraubt.

\r\nDabei geht die ursprüngliche Einfachheit des Reisens, wie ihn die Ténéré so schön verkörpert verloren. Man braucht kein ABS, EPS, GPS und 100PS zum Reisen! Klar kann dies alles irgendwo hilfreich sein, aber eigentlich zählt vielmehr der Wille loszulassen und auf Neues einzulassen. \r\n\r\n\r\nEin paar Fotos und ganz unten eine Liste des “Verbrauchsmaterials“ über 300‘000km gibt's
hier.